Auch scheinbar kleinen oder sogar unbedeutenden Anfragen gab FAUXPAS sich in all seiner gestalterischen Herzenswärme hin, aber nicht immer wurde uns die in unseren Augen wohlverdiente Gegenliebe zuteil. Ein Beispiel: Die Düsseldorfer Galerie .... hatte uns um einen Ausstellungsbeitrag zum Thema Design und Ökologie gebeten. Wir sahen es natürlich nicht als unsere Aufgabe an, noch ein ausgefuchstes Mülltrennungssystem oder etwas zeitgemäßes wie einen kompostierbaren Computerarbeitsplatz fürs homeoffice zu entwerfen. Da wir den beiden Galeristinnen wohlgesonnen waren, wollten wir trotzdem nicht kneifen. Nach einigem Hin und Her gelang es uns, aus einer handelsüblichen Bratensülze mit Ei und Gurke so viel Energie, wie zum Antrieb einer Digitaluhr nötig, zu extrahieren. Anstatt mit großem Hallo wurde unsere Sulzuhr von den Galeristinnen wortlos in Empfang genommen und noch vor der Eröffnung aus der Ausstellung entfernt. Die Damen begründeten dies uns gegenüber sinngemäß damit, daß die Ernsthaftigkeit der Ausstellung und der ganzen Thematik durch so einen unsinnigen Beitrag in Frage gestellt würde, sie waren tatsächlich gekränkt. Das Resultat unseres hübschen und vielschichtigen Beuys Zitates: Wir haben einige Tage Arbeit verschenkt und uns dabei unbeliebt gemacht.





Edelstahl, lasergeschnitten, abgekantet, glasperlengestrahlt
Kleinserie in Eigenproduktion
© Fauxpas (Peter Großhauser / Herwig Huber) 1991